von Winning
Grainhübel Großes Gewächs Riesling trocken 2023

Ein filigranes und leichtfüßiges „Großes Gewächs“ mit Tiefgang

92/100 – James Suckling

Der Grainhübel gehört zu den uralten Lagen Deidesheims und wurde im Jahr 1412 erstmals als „an der Gryne“ erwähnt. Der Name geht entweder zurück auf den Begriff „Grain“, was so viel wie „abgeschwemmtes Land“ bedeutet, oder auf „Grien“, was auf einen Boden mit Kieseln und kleinen Steinen verwaist. Mit dem „Hübel“ ist wohl der Hügel gemeint, auch wenn die Lage nicht sonderlich hügelig ist und die Hangneigung lediglich maximal 30 % beträgt. Bis zur Flurbereinigung gab es den Oberen Grain, die Grain Chaussee, den Grainhübel und den Unteren Grain. Heute umfasst der Weinberg 5,4 Hektar, von denen vier als „VDP.Große Lage“ klassifiziert sind. Johann Philipp Bronner (1792–1864), einer der führenden Weinbaufachleute seiner Zeit, hat den Grainhübel damals als die beste Lage Deidesheims bezeichnet. Sie liegt in unmittelbarer Nähe des Weinguts Von Winning am Ortsausgang Richtung Forst und ist geprägt von einem hohen Anteil an Buntsandsteinverwitterung, mergeligem Ton und tertiärem Kalk, sowie ein wenig Basalt mit einer sandigen Auflage. Bei Stephan Attmann und seinem Kellermeister Kurt Rathgeber wird der Wein spontan vergoren und lange auf der Hefe in tonneaux aus französischer Eiche ausgebaut.

Der Grainhübel von 2032 wirkt von Beginn an offen und einladend. Der leuchtend zitronengelbe Riesling duftet nach weißen und violetten Blüten wie Veilchen und Flieder, nach Patisserie mit Mandelcreme und etwas Süßholz. Bei der Frucht treten Zitronen und Mandarinen in der Vordergrund, Pfirsiche und Aprikosen. Am Gaumen kommen Anklänge von Limette und Verbene sowie ein wenig Rauch hinzu. Das Große Gewächs wirkt hier ausgesprochen harmonisch und cremig, saftig und sinnlich mit einer präzisen, agilen Säure und einer feinen Würze im Finale.

Jetzt trinken oder auch die nächsten Jahre bis 2033+.