Clos du Caillou
„Les Safres“ Châteauneuf-du-Pape, blanc 2024

Immens würziger und tiefgründiger Weißwein des Südens – ein Monument!

Zu später Stunde kommt unter Weinfreaks regelmäßig die Frage auf, welchen Wein man denn wählen würde, wenn man in seinem ganzen Leben nur einen einzigen trinken dürfte. Mal abgesehen davon, dass die Vorstellung natürlich einem veritablen Alptraum entspricht, sind die Gedanken dazu meist sehr interessant. Schließlich gilt es nicht nur zu beachten, welcher Wein als Solist die größte Freude bereitet, dieser muss sich auch diversen Speisen anpassen können – denn wir wollen den Horror nicht noch weiter steigern und annehmen, nur noch ein Gericht essen zu dürfen. Die anekdotische Evidenz sieht bei der „ich darf nur noch einen Wein trinken“-Frage nicht selten große, weiße Burgunder in der Spitzengruppe und rote Burgunder schneiden meist ebenfalls gut ab. Nur jene Kandidaten, – ja, es sind in der Regel Männer – die wirklich bei keiner Hauptmahlzeit auf ein ordentliches Stück Fleisch verzichten mögen, optieren für einen Bordeaux oder einen vergleichbar wuchtigen Rotwein. Völlig zu Unrecht wird in dieser fröhlich-ernsten Auswertung die außergewöhnliche Klasse und herrlich vielseitige Eignung großer Weißweine aus dem Süden nur sehr selten erwähnt. Dabei bieten sie eine enorme Vielfalt, sind hoch aromatisch, mineralisch durchzogen und bieten so viel Kraft, dass sie auch einen Rotwein ersetzen können. Aber sie haben einen gravierenden Nachteil: Sie werden nur in kleiner Menge gekeltert. Das gilt leider auch für den „Les Safres“ blanc des großartigen Bioweinguts Clos du Caillou der Familie Vacheron aus Courthezon, den wir Ihnen, werte Kunden, zu unserer Freude anbieten können. Die im Schnitt etwa 50 Jahre alten Reben wachsen auf den sandigen Böden des Rebstücks „Les Bédines“, dabei dominiert Grenache Blanc mit 40 %, Roussanne und Clairette ergänzen die Cuvée mit jeweils etwa 30 %. Der Ertrag liegt bei bescheidenen 25 Hektolitern pro Hektar, geerntet wird natürlich von Hand mit strenger Auslese. Nach einer schonenden Ganztraubenpressung und einer ersten Klärung bei kühlen zehn Grad Celsius über Nacht finden die Vergärung und der Ausbau in Barrique-Fässern statt – so weit ist der Weg ins Burgund schließlich nicht. Der Wein duftet nach hellen Früchten, Williamsbirne ist dabei, Quitte, reifer Apfel und gekochte Mandel, dazu eine Spur Vanille, das ist enorm vielschichtig und tief würzig. Am Gaumen dann eine immense Saftigkeit, Zug und herrlicher Druck. Der Wein schiebt gewaltig an, ohne schwer und belastend zu werden, Quitte zeigt sich, Mandel, dazu diese herrliche Würzigkeit, wow. Weinkritiker Jeb Dunnuck hat dieses Monument des Südens zuletzt mit 95 Punkten bewertet – was garantiert nicht zu hoch ist: Der Wein ist einfach nur genial!

Ab sofort und bis 2035.