Christmann
Spätburgunder „Aus den Lagen“ (BIO) 2020

Aufregend frisch und saftig: „Aus den Lagen“ von 2020 erinnert an einen villages aus dem Burgund

Im Frühjahr 2022 stellte das Weingut Christmann sein Sortiment und seine Qualitätshierarchie grundlegend um: Neben den Lagenweinen gibt es seitdem anstelle der Guts- und Ortsweine nur noch einen weiteren Wein je Rebsorte: „Aus den Lagen“. Diese Weine kommen aus den besten Lagen des Weinguts, die auf einer Länge von knapp fünf Kilometern entlang des Haardtrands liegen und biodynamisch bewirtschaftet werden. Die Trauben werden handgelesen, spontan vergoren und sorgfältig zusammengestellt. Die „Aus-den-Lagen“-Serie, die ausschließlich aus Ersten und Großen Lagen der VDP-Klassifizierung stammt, entspricht im internationalen Vergleich einem klassischen „second vin“. Mit dieser Weinlinie können Steffen und Sophie Christmann ihren Fokus auf Herkunftsweine aus klar definierten Einzellagen – gemäß ihrem Motto „Terroir bis in den Keller“ – noch konsequenter umsetzen. Die Trauben für den Spätburgunder „Aus den Lagen“ stammen im Jahrgang 2020 aus dem Gimmeldinger Kapellenberg und der Mußbacher Eselshaut sowie aus den besten Crus in Gimmeldingen und Königsbach. Vergoren wurde der Burgunder mit zwanzig bis dreißig Prozent Ganztrauben, er wurde achtzehn Monate im Holz ausgebaut, der Anteil an neuem Holz betrug zwanzig Prozent; abgefüllt wurde er im Mai 2021. Beinahe transparent in der Farbe. Feine rote Kirsche in der duftigen Nase, Kirschkern, dezente Holzwürze, Bleistiftmiene, etwas Lorbeerblatt, Orangenschale und Baumharz, auch Waldhimbeere, rote Johannisbeere. Der Duft ist fokussiert, das ist auf den Punkt gelesen, ohne eine Spur von Überreife. Am Gaumen steht die Eleganz und Frische im Vordergrund, filigran und dabei kompakt in der Struktur, die Säure ist feinziseliert und lebendig. Das ist mit sehr viel Fingerspitzengefühl vinifiziert, saftige, kühle Textur, trocken, wieder rote Kirsche, rote Johannisbeere, Himbeere und auch ein wenig Sauerkirsche. Die Gerbstoffe in mittlerer Menge sind feinkörnig und legen sich seidig auf den Gaumen. Der Holzeinsatz ist kaum zu spüren. Der superbe Trinkfluss erinnert an einen villages aus der Bourgogne und hält sich auch an das burgundische Ideal: Ein Pinot Noir soll auch Durst löschen und nie satt und träge machen. Elegant mit bezaubernder Frische: stilbildend für deutsche Spätburgunder!

Schon in Bestform, die der Wein über 2027 hinaus konservieren wird.