Wunderbarer „Durstwein“ aus Riesling und Furmint
Für die Region nördlich des Balatons ist der Vulkan Csobánc so prägend wie der Mount Fuji in Japan. Die Bedeutung geht dabei über eine regionale „Landmark“ hinaus, denn auch der Weinbau auf den Basalt-geprägten Hängen geht auf die antiken Römer zurück. Ein wenig schließt auch Roland Velich mit seinem „Hidden Treasures“-Projekt an den alten Begriff Pannonien an, den das Gebiet in der römischen Zeit trug. Dass es auch der „deutsche“ Riesling vor langer Zeit in dieser Region zu Beliebtheit gebracht hat, unterstreicht den Fokus auf einen Kulturraum, der älter und weiter ist, als es politische Grenzen lange erahnen ließen. Im Falle von Villa Tolnay, dem Partner für die „Nr. 3“ im Reigen der ungarischen Schätze, spielt auch der Furmint eine wichtige Rolle. Die Eignung als Süßwein macht neben seiner leichten Anfälligkeit für Fäulnis auch die Säure der alten Rebsorte aus. Sie kommt auch in dieser Cuvée – zu gleichen Teilen mit dem Riesling assembliert – zum Tragen.
Man kann sich richtiggehend zurücklehnen bei einem Glas dieses 2022ers und den Fight genießen, den sich der Riesling mit dem Furmint im Duft liefert. Immer wieder nimmt der Pfirsich einen Anlauf, wird aber von Bitterkräutern und dem breiten, fast an Apfelmus anklingenden Golden-Delicious-Ton des Furmints gebremst. Ebenfalls in diesem faszinierenden Spiel präsent – wenn auch nur als Nebendarsteller – sind auch Pomelo. Wie alle Weine im „Hidden Treasures“-Portfolio ist dieser Balaton-Wein aus einem Guss. Die dezente Säure und der zitrusfruchtige Touch ziehen sich von A bis Z durch. Anhand dieser Bass-Linie reihen sich gelbe Früchte von säuerlicher Grapefruit bis zu Honigmelone aneinander. Der feine Gerbstoff im Nachhall trägt erneut zur Trinkfreude mit dieser ungewöhnlichen, aber extrem stimmigen Cuvée bei. Und immer wieder kommt auch die dunkle Würze des Basalts als stimmiger Akkord hinzu. Mit so viel Geschmacksnuancen ist dieser „Hidden Treasure“ natürlich auch für die Küche ein echtes „Schätzchen“. Wer es ungarisch authentisch liebt beim Pairing: Zander-Paprikasch mit Tarhonya passt ebenso wie die berühmte paprizierte Fischsuppe „Halászlé“!
Ab jetzt bis etwa 2032.
Morics „Hidden Treasures Nr. 3“ spiegelt seine Herkunft aus einer alten, beinahe in Vergessenheit geratenen Kulturlandschaft auf faszinierende Weise wider.