Santa Duc
„Les Quatre Terres“ Côtes-du-Rhône, rouge 2022

Fantastisch mineralischer, herrlich tiefgründiger Côtes-du-Rhône von einem Spitzenbetrieb

Die domaine Santa Duc in Gigondas ist ein absoluter Vorzeigebetrieb in der südlicheren Rhône. Senior Yves Gras ist eine legendär-zupackende Figur, die viel dazu beigetragen hat, das großartige Terroir bekannt zu machen und zu zeigen, welch Potenzial es besitzt. Sein Sohn Benjamin führt diese akribische und komplett auf Topqualität ausgerichtete Arbeit fort und hat den Betrieb auf Biodynamie umgestellt, um noch weiter an der Qualitätsschraube drehen zu können. Kann gut sein, dass er dabei von seiner Zeit bei der einzigartigen und weltweit berühmten Domaine de la Romanée-Conti aus dem Burgund beeinflusst wurde, wo sie seit langer Zeit auf diese Art des Anbaus setzen. Familie Gras hat aber nicht nur entscheidend dazu beigetragen, den Lagen in Gigondas und im wunderbaren Vacqueyras zu ihrer verdienten Anerkennung zu verhelfen, sondern sie belegt Jahr für Jahr, was für großartige Weine unter der Appellation Côtes-du-Rhône gekeltert werden können. Und zwar in einem Preissegment, das für das Gebotene höchst attraktiv ist. Wir behaupten, dass es ziemlich schwer ist, einen kompletteren, mineralischeren Rotwein zu diesem Tarif zu finden als den „Les Quatre Terres“ von Santa Duc. Noch schwerer: einen besseren Côtes-du-Rhône. Wobei man natürlich zugeben muss, dass die Trauben, die aus vier verschiedenen Parzellen stammen, einen ungewöhnlich edlen Ursprung aufweisen. Ein Teil kommt aus hochwertigen Lagen der Top-Orte Rasteau und Vacqueyras, wo sie auf sandigen Hangböden (Vacqueyras) sowie auf Schotterterrassen aus roten kalkhaltigen Böden auf Kiesbetten (Rasteau) wachsen. Dazu gesellen sich noch Reben aus Roaix, wo Sand und Kies dominieren und Séguret mit seinen Kalk- und Tonterrassen auf Schwemmland. Die Stöcke sind im Schnitt mit 40 Jahren außergewöhnlich alt. Im Wein dominiert mit etwa 70 % Grenache, 15 % steuert die Sorte Syrah bei, 10 % Mourvèdre, den kleinen Rest teilen sich Cinsault und Carignan. Wie bei Santa Duc üblich, werden die Trauben von Hand gelesen und später noch einmal auf dem Sortiertisch penibel ausgewählt. Die nur teilweise entrappten Trauben werden in Stahlfässern vergoren und dann in Stockinger-Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 3600 Litern und Amphoren ausgebaut. Insgesamt ein ungewöhnlich hoher Aufwand für einen „harmlosen“ Côtes-du-Rhône. Der allerdings alles andere als harmlose „Les Quatre Terres“ duftet wunderbar frisch und pikant nach roten und dunklen Früchten, da ist viel Sauerkirsche und Brombeere, aber auch Waldhimbeere, Granatapfel und Cranberry, dazu ganz viel Würze, Orangenschale, aber auch Lorbeer sowie eine tiefe mineralische Ader, heißer Stein kommt durch, das ist vielschichtig und tief. Am Gaumen entfaltet der Wein einen fantastischen grip, die Säure ist präsent und frisch, die Gerbstoffe sind geschliffen und satt, da ist ganz viel Saft und Spannung, dazu neben den roten Früchten – Kirsche! – enorm viel Mineralität. Das ist ein maximal elaborierter und hochwertiger Côtes-du-Rhône, der – und das ist eher untypisch für diese Appellation – gerne noch ein paar Jahre im Keller ruht, bevor er genossen wird. Aber bereits jetzt macht er zu einem Schmorgericht eine tolle Figur. Ein wirklich großer Côtes-du-Rhône von einem absoluten Vorzeigebetrieb und ein Topwein zu einem sehr fairen Preis!

Ab sofort und bis sicherlich 2030+.