Caillou
„Les Quartz“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2022

95–97+ Punkte – JEB DUNNUCK | 95–97 Punkte – Robert Parker WINE ADVOCATE

Unglaublich verführerische Kombination von Kraft und Eleganz – absolute Spitzenklasse!

Beim großartigen Weingut Clos du Caillou legen sie allergrößten Wert auf feine Nuancen, weshalb sie sowohl bei den Côtes-du-Rhône-Weinen als auch bei den aus Châteauneuf-du-Pape eine wunderbare Vielzahl derer keltern. Die entscheidenden, den Unterschied ausmachenden Faktoren sind dabei zum einen die Lagen. Wobei wir es in der Spitze dann doch meist mit sandigem Untergrund zu haben, der von den legendären Rollkieseln, den galets roulés ergänzt wird. Ein weiteres Merkmal ist die Zusammensetzung des Cuvée, das stets vom Grenache dominiert wird. Beim „Les Quartz“ wird die klassische Rebsorte von zirka 20 Prozent Syrah ergänzt. Beim „Réserve“, der mythischen Spitze der Qualitätspyramide auf Clos du Caillou gesellt sich Mourvèdre dazu und verleiht dem Wein eine betörend wild-aromatische Komponente. Der Syrah beim „Les Quartz“ bringt hingegen eine sehr coole Nordrhône-Attitüde mit ins Spiel, die im von Hitze geprägten Topjahr 2022, in dem eindeutig alte und sehr alte Rebanlagen profitiert haben, herrlich prägnant ausfällt. So prägnant, dass hoch geschätzte Mitverkosterinnen bei dem Wein sogar eine burgundische Ader ausmachen wollten! Und klar, ganz abwegig ist das bei Weinen des biodynamisch arbeitenden Topweinguts nie. Auf Clos du Caillou gelingt ihnen die Verbindung von Eleganz und Kaft traditionell exzellent. Die biodynamisch angebauten Trauben für „Les Quartz“ wachsen an im Schnitt 60 Jahre alten Reben, der Ertrag liegt bei sehr bescheidenen 18 Hektolitern pro Hektar. Die vollständig entrappten Beeren werden in Holzbottichen vergoren, der Grenache später in 600-Liter-Fässern ausgebaut, der Syrah verbringt gut ein Jahr in Barriques. Der Wein duftet fein und konzentrieret nach roter, reifer Frucht, viel Kirsche ist dabei, Schlehe, Holunder, dazu Brombeere, Eukalyptus und eine Spur weißer Pfeffer, dazu ein Hauch Orangenzeste, unterlegt von tiefer Würze und bezaubernder Mineralität. Der Duft ist wirklich umwerfend schön und maximal delikat! Am Gaumen zeigt „Les Quartz“ eine immense Saftigkeit und enorm viel Druck, die satten Gerbstoffe sind fein gewoben, rote Früchte sind in Hülle und Fülle dabei, die delikate Säure verleiht Zug. Der Wein ist voller Saft und Kraft, manchmal schon fast pikant-scharf, aber niemals schwer. Das ist ein Power-Wein, der maximal dazu anregt, das nächste Glas einzuschenken. Das ist großartig und komplexer, hedonistischer Genuss auf höchstem Niveau. Wow!

Ab sofort (wer will da schon warten?) und bis sicherlich 2048.