Triennes
Viognier „Sainte Fleur“ IGP Méditerranée, blanc 2022

Südliche Lässigkeit trifft auf burgundische Präzision – Trinkfreude mit Niveau!

Wenn man mit sehr viel mit Verfeinerung zu tun hat, entsteht manchmal eine zwar etwas diffuse, aber doch starke Sehnsucht nach einer gewissen Einfachheit, dem Guten, bei dem man keine Komplexität verstehen und keine zweite oder dritte Ebene entdecken muss. Auf die Welt des Weins übertragen bedeutet das die Zuwendung zu Tropfen, von dem manche sagen, sie seien lecker, andere schenken sich ungefragt das nächste Glas ein – kurz und gut: Das Trinken macht einfach Spaß. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das ist manchmal genau das, was es braucht. Vielleicht waren es unter anderem solche Gedanken und Gefühle, die Jacques Seysses, Gründer der inzwischen weltberühmten Domaine Dujac im Burgund, und Aubert de Villaine, Miteigentümer der noch berühmteren Domaine de la Romanée-Conti umgetrieben haben, als sie sich zusammen mit einem Pariser Freund Ende der 1980er-Jahre auf die Suche nach einem Weingut in Südfrankreich machten. Daneben, das ist verbürgt, waren die drei auf jeden Fall vom Potential der Weine aus dem Süden überzeugt. Fündig wurden sie in Nans-les-Pins, gut 30 Kilometer nordöstlich von Marseille – die Domaine de Triennes war geboren, das war 1989. Das Ziel der Winzer war von Anfang an, im Süden, zugängliche, delikate und fruchtbetonte Weine zu keltern – komplexe Weine der Luxusklasse hatten sie bei sich zuhause in ausreichendem Maß in den Kellern liegen. Der Weiße „Les Auréliens“ ist eine Cuvée aus Chardonnay (mit dem sich die Herren aus dem Burgund bekanntermaßen sehr gut auskennen), Rolle (auch Vermentino genannt), Grenache Blanc, Viognier und Ugni Blanc (ebenfalls als Trebbiano Toscana bekannt). Die nach biologischen Richtlinien bewirtschafteten Reben wachsen auf Lehm- und Kalksteinböden, der Ertrag liegt bei moderaten 30 bis maximal 40 Hektoliter pro Hektar. Die Vergärung und der Ausbau des Weißweins finden im Edelstahl, großen Holzfässern und zum Teil in Barriques statt – ganz ohne Schnickschnack. Das Bezaubernde an dem Wein ist, dass er wunderbar zugänglich, aber doch nicht banal ist. Er duftet nach Zitronenmelisse, reifer Grapefruit, grünem Apfel und Minze, etwas Lindenblüte und Melone, alles ganz frisch und klar, herrlich transparent. Am Gaumen dann diese leicht cremige Geschmeidigkeit, die Weißweine aus dem Süden so besonders macht, dazu eine wohl temperierte Säure. Helle Früchte dominieren, vor allem Apfel und Birne, dazu kommt feine Würze. Das ist eine maximal trinkfreudige Kombination aus südlicher Lässigkeit und burgundischer Präzision. „Les Auréliens“ ist ein Spaßmacher auf Topniveau!

Ab sofort bis mindestens 2025+.