Dönnhoff
Grauburgunder „S“ trocken 2022

Grauburgunder auf die ganz feine Art – der „S“ von Cornelius Dönnhoff kombiniert das Beste aus allen Welten

Die Älteren unter uns erinnern sich noch an Ruländer, mächtige, druckvolle Weine aus Grauburgundertrauben, die schon mehr oder weniger in den Genuss von Botrytis gekommen sind. Alkoholstramme Boliden mit wenig Säure, die oft aus Südbaden stammten und nicht selten mit ein paar Gramm Restzucker abgerundet waren – und in ihrer unverwechselbaren Art über die Jahrzehnte den Ruf der edlen Grauburgunderrebe arg ramponiert haben. Irgendwann galt die Rebsorte unter Weinfreaks als „No-Go-Area". Wie schade und wie ungerecht! Zum Glück arbeiten seit geraumer Zeit viele Winzerinnen und Winzer erfolgreich an der Rehabilitation des Grauburgunders. Eine besonders eindrucksvolle Lektion in Sachen Wandlungsfähigkeit einer Rebsorte im Allgemeinen und dem Eleganz-Potenzial des Grauburgunders im Besonderen erteilt uns Cornelius Dönnhoff mit seinem 2022er-Grauburgunder „S“. Man kann gar nicht glauben, dass dieser Wein aus der gleichen Traubensorte gekeltert wurde wie einst der Ruländer. Welch eine Frische, welch ein mineralischer Zug, aber auch welch ein Druck – Cornelius vereint in einem Wein das Beste aus allen Welten. Die Trauben für die Selektion stammen aus den klassischen Lagen Felsenberg in Oberhausen und Hinkelstein in Bad Kreuznach, sie wachsen dort, wo der steinige Boden einen höheren Lehmanteil aufweist. Die Reben sind im Schnitt etwa 30 Jahre alt, der Ertrag liegt bei moderaten 40 Hektoliter pro Hektar, gelesen wird selbstverständlich von Hand, die Vergärung und der etwa achtmonatige Ausbau auf der Hefe erfolgen in neuen Stückfässern aus deutscher Eiche. Der Wein duftet sehr fein nach weißen Blüten, etwas Mandel ist dabei, zarte Vanille, Rauch, ein Hauch Brioche, Birne, Pfirsich und Haselnuss. Alles ganz elegant und fein. Am Gaumen dann eine wunderbare Frische, lebendige Säure, zarte Phenole und reife, helle Frucht. Der Wein hat viel Zug und Saft, typisch Grauburgunder entwickelt er ordentlich Druck, bleibt aber immer auf der eleganten Seite. Das ist ein perfekter Wein für den kulinarischen Einsatz. Die dicht gewobene Struktur schreit nach ein paar Jahren Flaschenreife, die fantastische Trinkigkeit animiert dazu, gleich die nächste Flasche aufzuziehen. Irgendetwas ist halt immer …

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