Ein Traum von mehr als 100 Jahre alten Grenache-Reben
Julien Bréchet hat sich längst den Ruf als einer der besten Winzer der Süd-Rhône erworben. Und wenn man einen solchen Ruf hat, dann gehört es einfach dazu, dass man neben den herausragenden Weinen der Heimatgemeinde – in diesem Fall Gigondas – auch einen hervorragenden Châteauneuf-du-Pape füllt. Die Domaine des Bosquets verfügt jedoch nicht über eigene Parzellen in der Appellation. Da Julien nur Weine aus herausragend guten Parzellen vinifizieren möchte, die kaum käuflich zu erwerben sind, hat er sich 2016 an seinen Bruder Laurent gewandt. Dieser ist verantwortlich für die Weine des Château de Vaudieu und konnte ihm eine von den typischen galets roulés geprägte Parzelle mit über 100 Jahre alten Grenache-Reben in Le Castellas zur Verfügung stellen. Nach der Handlese wurden die Trauben (100 % Grenache Noir) in einem einzelnen demi-muid von 600 Litern langsam vergoren und danach auch in so einem Fass ausgebaut. Entsprechend gibt also jährlich maximal 800 Flaschen von diesem Wein. Da er nicht aus einem eigenen Weinberg stammt, steht auf dem Etikett nicht „Domaine des Bosquets“, sondern „Les Bosquets“.
Auch wenn Châteauneuf-du-Pape nicht Juliens Markenkern sein mag, sollte man sich keine Flasche dieser raren Schönheit entgehen lassen. Denn es ist ganz offenkundig, dass er diesen Wein mit ebenso viel Hingabe macht, wie seine Gigondas. Der „Le Castellas…“ ist zudem eine hervorragende Ergänzung seines Portfolios, weil die Grenache-Traube sich hier dunkler und würziger präsentiert, als in den helleren und subtileren Weinen aus Gigondas. Es duftet hier nach Rosen und Lavendel, Schwarzkirschen und Sauerkirschen, etwas Pflaumen und Himbeeren, abgerundet wird die Frucht von Garrigue und Süßholz. Am Gaumen wirkt der „C9dP“, mit seiner gelungenen Mischung aus Stoffigkeit und seidigem Tannin, das hier etwas markanter wirkt als in Gigondas, ungemein elegant. Tatsächlich könnte man Struktur, aber auch Transparenz und Balance durchaus mit der bester Pinot Noirs der Côte du Beaune vergleichen. Faszinierend ist, dass hier auch am Gaumendas duftig-florale Element so präsent ist. Der Wein pendelt zwischen Kraft und Eleganz, bietet eine fantastische, ganz feine Frucht – und macht einfach glücklich!
Ideal ab etwa 2025–2026 und dann bis 2034.
Wer zu den besten Winzern der Côtes-du-Rhône zählt, muss auch einen Châteauneuf-du-Pape anbieten. Julien Bréchet macht daraus einen Wein der Meisterklasse!