Saint Cosme
Rouanne Brut Nature Rosé IGP Comté de Grignan 2022

Auch im dritten Jahrgang: ein herrlich fruchtiger Brut Nature!

Mourvèdre, Cinsault, Syrah, Marselan, Grenache: Liest sich das wie ein klassischer Rosé? Die Barruols, Eigentümer von Saint Cosme, haben 2019 das Château de Rouanne und seine Weingärten erworben, weil sie sich schlicht in deren Potenzial verliebt hatten. Der alpine Kalksteinboden, das sanfte Gefälle der Hänge und das paradiesische Mikroklima im Comté de Grignan (ein Gebiet, das durch seinen Cru-Status ebenbürtig ist mit Châteauneuf-du-Pape, Gigondas, Côtes-Rotie, Hermitage) sprachen zu ihnen und sie fingen an, das Terroir zu verstehen (ein Prozess, der eigenen Angaben nach noch lange nicht abgeschlossen sei). Was sie dort begannen, hatte also experimentellen Charakter. Ein Ergebnis dieser Versuche haben wir in Gestalt des Rouanne Brut Nature (mit der nicht eben gängigen geografischen Ursprungsbezeichnung „Comté de Grignan“) in unserem Glas. Der Versuchsaufbau – die Barruols produzieren diesen Schaumwein nun im dritten Jahr! – ist ganz einfach: Zuerst einmal wird ein perfekter Rosé erzeugt (Handlese, langsamer und schonender Saftabzug, Gärung und Reifung auf der Feinhefe im Stahltank) der dann, auf Flaschen gezogen, sechs Monate reifen darf. Ganz traditionell gerüttelt, wird dann degorgiert – und der Moment dazu ist so gewählt, dass Kohlensäure, Frucht- und Autolysearomen ein Optimum erreicht haben.

Perle um Perle durchklettert flink die rosafarbene, zartorange Flüssigkeit. Der Sprudler hatte zwar ordentlich Druck drauf, aber im Glas wirkt er fabelhaft entspannt. Die Frucht (Himbeere, Erdbeere, Pfirsich, Orange) wirkt wie in südlicher Sonne gewärmt und süß, während Rauch, nasser Fels, Thymian, Minze und Honig frech für Bewegung sorgen. Erst einige Momente später – und das ist Absicht!– entstehen Keksteig und hefige Briochenoten die wirklich nur leise Kommentare der allgemeinen Fruchtigkeit sein wollen. Am Gaumen der gleiche Ablauf von vorne: Zuerst kraftvoller Sprudel dann perfekt moderierte Säure, eine Prise Salz und ganz hinten etwas Tannine zur Würze. Was zurückhaltendes Handwerk und erstklassiges Rebgut hier abliefern ist schon das reine Vergnügen. Die Frucht bekommt unweigerlich die volle Aufmerksamkeit und singt „Rosé“, während die anderen Eindrücke einzig der Frische dienen und nur zur Pointe den Genießer daran erinnern, dass es sich hier um einen Schaumwein handelt. Wer könnte sich nicht vorstellen, einen fröhlichen Abend genauso zu beginnen?

Ab sofort bis mindestens 2027+.