Saarwellingen, im Februar 2012
CHÂTEAU BEAUCASTEL – CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
Originäre Weltklasseweine der südlichen Rhône aus biodynamischem Anbau von legendärem Terroir und traumhafter Eleganz und Finesse!
„Le vin est la partie intellectuelle d’un repas” („Der Wein verleiht dem Essen eine intellektuelle Seite”), Alexandre Dumas
Avignon: Stadt der Päpste und göttlichen Weine
© age fotostock / LOOK-foto
Beaucastel: Ein Name, eine Legende. Uralter Rhôneadel! Wer einmal diesen mythischen Rhône-Klassiker aus Châteuneuf-du-Pape getrunken hat, den lässt ein Beaucastel sein ganzes Leben lang nicht mehr los. „Es ist unbestreitbar, dass Beaucastel nicht nur die langlebigsten Rot- und Weißweine der südlichen Rhône hervorbringt, sondern mit die größten und charaktervollsten Gewächse des gesamten Rhônetals: Es sind die weißen und roten Referenzweine!” urteilt Parker voller Enthusiasmus. Und die „Bibel” der französischen Weinkritik, das ‚Classement’ der REVUE DU VIN DE FRANCE, stuft dieses Weltklassegut als einziges der südlichen Rhône ein in die winzig kleine, elitäre Spitzenklasse der besten Domainen aus ganz Frankreich!
Worin liegen seit Jahrzehnten bereits die großartigen Qualitäten dieses traditionsreichen Familiengutes (heute wird es von der 6. Generation geführt) begründet? Hier sind mehrere Faktoren gleichberechtigt zu nennen: Zum einen erfolgt die Bewirtschaftung der extrem steinigen Weinberge ausschließlich nach biodynamischen Grundsätzen. Auf der im äußersten Norden von Châteauneuf-du-Pape in der Nähe von Courthézon gelegenen Domaine werden bereits seit 1964 (!) keine Düngemittel, Pestizide oder Insektenvernichtungsmittel mehr benutzt, stattdessen wird mit einer Tonne Kompost (Schafsmist und Traubentrester) pro Hektar jährlich gedüngt. „Wenn Unkrautvernichtungsmittel gespritzt werden, wurzeln die Reben nicht tief genug. Daher bekämpfen wir Krankheiten ausschließlich mit biologischen Mitteln, lockern den Boden auf und schneiden die oberflächlichen Wurzeln weg. Damit versetzen wir unsere Reben – deren Neubestockung nach einem detailliert geplanten Rotationsprinzip erfolgt, so dass die Weinstöcke im Schnitt stets 50 Jahre alt sind – in die Lage, auch in den heißen Sommermonaten genügend Wasser zur Vermeidung von Trockenstress zu finden und genügend Nährstoffe und Mineralien aus den unterschiedlichen Schichten in der Tiefe der Erde in die Rebe zu transportieren”, erläutert engagiert wie stets Jean-Pierre Perrin, einer der beiden heute die Domaine mit großer Weitsicht leitenden Brüder (dazu übernimmt sein Sohn Pierre immer mehr Verantwortung) und ergänzt: „Im Laufe der Jahre haben die Reben so ihre eigene Abwehrkraft gegen Aggressionen entwickelt und Bienen, Marienkäfer und Regenwürmer bevölkern wieder unsere Weinberge. Das natürliche Gleichgewicht führt zwangsläufig zu limitierten Erträgen und gibt somit die Quintessenz des Charakters dieses einzigartigen Terroirs wieder.”
Im Steinmeer von Beaucastel lassen uralte Reben neues Leben sprießen.
Ein weiterer entscheidender Faktor der unverwechselbaren Qualitäten der großen Châteauneufweine von Beaucastel liegt in ihrer besonderen Rebsortenzusammensetzung. Beim roten Châteauneuf fließen wie beispielsweise auch bei Clos des Papes ALLE 13 Rebsorten der Appellation in die Cuvées ein, was zur großen Harmonie, zur Ausgewogenheit, zur Finesse und dem moderaten Alkoholgehalt der Weine entscheidend beiträgt, ein seit Generationen tradiertes Wissen, was aber immer mehr Winzer der Region zu vergessen oder bewusst zu negieren scheinen, in ihrem Bestreben, hoch bepunktete Monsterweine zu erzeugen. So ist die Counoise-Rebe beispielsweise sehr wichtig für die Finesse im Wein und die früh reifende Cinsault-Traube mit ihrer reichlichen Frucht bildet ein notwendiges Gegengewicht zum Alkoholgrad der köstlichen Grenache und den Tanninen von Syrah und Mourvèdre. Und letztere Rebe trägt durch ihren für die Appellation ungewöhnlich hohen Anteil (ca. 30%) zum höchst eigenständigen, unverwechselbaren Beaucastel-Stil in seiner ganzen Ursprünglichkeit bei: Bio-Weine der absoluten Weltspitze! Da auch der Weißweinverschnitt einzigartig ist (mit mindestens 80%, bisweilen 100% ein sonst nirgendwo erreichter Anteil von Roussanne), wird der Charakter der großen Weine von Beaucastel auch und besonders durch ihre eigenwillige Rebsortenzusammensetzung geprägt. Bisweilen werden gar die roten Gewächse als das Gegenteil eines klassischen Châteauneuf-du-Pape bezeichnet, wohl auch, weil sie durch den hohen Mourvèdre-Anteil (der aber früher in Châteauneufweinen gang und gäbe war und erst in den 50er Jahren, als man Lastzügeweise Grenache ins Burgund karrte, um die damaligen dünnen Pinot-Noir-Wässerchen aufzupäppeln, ebenso zurück gedrängt wurde wie im letzten Jahrzehnt, als man begann, wegen der tiefen Farbausbeute immer mehr Syrah anzupflanzen, der aber eindeutig im Norden der Rhône, in kühleren Lagen, seine besten Resultate erzielt) in ihrer Jugend häufig unzugänglicher und weniger einschmeichelnd sind als Weine anderer Domainen. Welche Verkennung des wahren Charakters eines großen Châteauneufs! Diese singulären Weinmonumente von Beaucastel mögen zwar Genießern von Neue-Welt-Einheitsweinen, die insbesondere Wert auf vordergründige Frucht und neue Eiche legen, nicht gefallen. Für wahre Kenner und Liebhaber sind es mit die originellsten und charaktervollsten Rotweine der Welt und sie gehören seit über 20 Jahren zu meinen persönlichen Favoriten! Und das Ergebnis nach der Reifephase, die normalerweise sechs bis zehn Jahre andauert (im Gegensatz zu den Basisweinen der Domaine, die bereits in ihrer frühesten Jugend spektakulären Trinkgenuss bieten) und über zwei Jahrzehnte anhält, ist spektakulär: In Spitzenjahrgängen zeigt sich der Wein üblicherweise von rubin- bis purpurroter Farbe mit einem unglaublich komplexen Aromenspektrum, einer sagenhaften Süße und Fülle der Frucht und einer phantastischen Konzentration, Dichte und Tiefe.
Bienen und Marienkäfer bevölkern die Weinberge im Bioanbau.
Die Kellerarbeit der Familie Perrin ist genauso vorbildlich wie die Weinbergsarbeit. Und das gilt für alle Weine, vom Einstiegswein bis zu den mythischen Legenden! Die unumstößliche Maxime dabei lautet: Der Charakter und die natürlichen Eigenschaften eines Weins dürfen nicht durch Zugeständnisse an die moderne Technik gefährdet werden. Eine Besonderheit hierbei ist die „vinification à chaud”. Bei dieser Gärungsmethode werden die hereinkommenden Trauben für gut eine Minute auf 30°C erhitzt und unmittelbar danach bei der Beförderung in die Gärbehälter wieder auf 20°C abgekühlt. Diese Vorgehensweise, die zuerst vom Großvater der Brüder Perrin angewandt und von ihrem Vater Jacques Perrin perfektioniert wurde, soll mehreren Zielen dienen: Die natürliche Neigung der Trauben zur Oxidation wird gestoppt, aus den Beerenhäuten werden tiefere, sattere Farb-, Aroma- und Geschmackstoffe extrahiert, der Vinifikationsprozess wird verlangsamt und damit verlängert und letztendlich die Schwefelung minimiert.
Auf Beaucastel verarbeitet man alle (natürlich extrem penibel selektierten) Rebsorten getrennt, wobei der Großteil der Mourvèdre- und Syrahtrauben entrappt wird. Letztere ist die einzige Sorte, die mit neuer Eiche in Berührung kommt, da Experimente zeigten, dass ihr eine Gärung in kleinen Eichenholzfässern, wie an der nördlichen Rhône praktiziert, besonders gut bekommt. Alle Rebsorten werden bis zum ersten Frühling nach der Ernte, wenn der Selektionsprozess und der endgültige Verschnitt erfolgen, getrennt vergoren und ausgebaut. Die Brüder Jean-Pierre und François sowie deren Söhne Marc, Pierre und Thomas Perrin treffen sich dann zu „einem magischen Vorgang” (Jean-Pierre Perrin), um die „Rohlinge” gemeinsam zu verkosten, die aus den verschiedenen Rebsorten gewonnen werden, und um für jeden Wein die Qualität jeder einzelnen Rebsorte zu überprüfen, die der Cuvée des jeweiligen Jahrgangs beigefügt wird. Die einjährige Lagerung des Weins in großen Holzfässern erfolgt danach in beeindruckenden, klimatisierten unterirdischen Kellern, die von ihren Dimensionen her darauf hin ausgelegt sind, alle durchschnittlich 20.000 bis 25.000 Kisten Châteauneufwein eines Jahrgangs in einem einzigen Durchgang unfiltriert abfüllen zu können. Das Ziel ist die Vermeidung unerwünschter Qualitätsunterschiede in den einzelnen Flaschen.
Freudige Erwartung - die Degustation des neuen Jahrgangs
Auf Grund ihres besonderen Enthusiasmus für die Mourvèdretraube und des daraus folgenden unverwechselbaren Weincharakters sind die ebenso tatkräftigen wie sympathischen Perrins keiner der bekannten Gruppierungen mit ihrer jeweiligen Stilistik in Châteauneuf zuzuordnen, sondern sie sind, was sie schon immer waren, liebenswerte Individualisten, die unbeirrt von Moden ihren eigenen Weg gehen. „Die Perrins arbeiten außerordentlich professionell und fühlen sich dem Besten, was die Natur zu bieten hat, verpflichtet. Der wohlverdiente Erfolg von Beaucastel hat dazu geführt, dass François und Jean-Pierre Perrin heute im Rhônetal wesentlich mehr repräsentieren als Qualitätsbewusstsein – nämlich Ehrlichkeit, vorzügliche Leistungen, Fleiß und Hingabe. Sie haben nicht nur die besten Traditionen im Rhônetal bewahrt, sondern diese sogar erweitert und damit weltweit Ruhm erlangt – für ihre Weine, für das Rhônetal und nicht zuletzt für Frankreich”, schwärmt Parker zu Recht von dieser Domaine, die zu den ganz großen Weingütern Frankreichs gehört.
Ein Châteauneuf-du-Pape von Beaucastel, rot wie weiß, ist stets ein brillantes Gewächs auf absolutem Weltklasseniveau, geschaffen von visionären Winzer persönlichkeiten: Ein einzigartiger Triumph einer phantastischen Appellation, erklärbar aus dem Zusammenspiel eines großartigen, beseelten Terroirs, sensibler, biodynamischer Wirtschaftsweise und der unermüdlichen Tatkraft einer engagierten Perfektionistenfamilie. Weine mit weltweit magischem Klang!
Natürlich handelt es sich bei den Châteauneufs von Beaucastel um die Flaggschiffe der Familie Perrin, daneben erzeugt man aber auch in ebenfalls biodynamisch bewirtschafteten Lagen um Châteauneuf-du-Pape herum „köstliche Rotweine im regionstypischen Stil der südlichen Rhône, bemerkenswerte Leistungen, die nirgendwo in der Welt auf diesem Qualitätsniveau zu diesem sympathischen Preis produziert werden” (Parker) und die den legendären Mythos der Perrin-Weine in der ganzen Welt mitbegründet haben. Gerade in einem Jahrhundertjahrgang wie 2009 besitzen diese wunderbaren Tropfen, die alle nach den gleichen Grundsätzen des biodynamischen Anbaus hergestellt werden, ein weltweit unschlagbares Preis-Genussverhältnis! Kein Wunder, dass sämtliche Qualitätsstufen unterhalb des Châteauneufweins seit Jahren (neben den Bestsellern von Fondrèche) die meist verkauften Rhôneweine unseres Programms sind. Unsere Kunden haben einen vorzüglichen Geschmack. Santé!
© Werner Richner
PS: Ein paar erklärende Worte noch zu unserem einleitenden Spruch: Bei einem gemeinsamen, ausgedehnten Mittagsmahl mit Jean-Pierre Perrin, zu dem wir ausschließlich einen Querschnitt verschiedener Jahrgänge rot und weiß von Beaucastel genossen, kam mir Alexandre Dumas’ Aussage „Le vin est la partie intellectuelle d’un repas” unwillkürlich in den Sinn. Jean-Pierre, eine faszinierende Persönlichkeit und ein kluger, weltoffener, intellektueller Kopf, hatte sie mit einer zutreffenden Bemerkung evoziert: „Unsere Vorstellung vom Wein ist unzertrennlich verbunden mit unserer Leidenschaft für gutes Essen. Wir bauen ausschließlich Weine aus, die zwar auch solo genossen die Seele des Weinliebhabers streicheln, deren tiefe Berufung jedoch in der kongenialen Begleitung einer Mahlzeit und einer anregenden Diskussion liegt.”
Die südliche Rhône wird in dieser Dekade von einer fast „unheimlichen” Serie großer Jahrgänge heimgesucht. Bis auf den in den sintflutartigen Regenfällen des Septembers „abgesoffenen” 2002er waren alle Jahrgänge schlichtweg groß, sie unterschieden sich nur in ihrer jeweiligen Stilistik. Gab es also in den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren pro Dekade nur 2, bisweilen 3 herausragende Resultate, kann man aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen und einer im Vergleich zu früher wesentlich engagierteren Weinbergsarbeit durch bestens ausgebildete Winzer ab 2000 fast ununterbrochenen von einer Jahrhundertqualität sprechen. Und bereits heute haben sich um den Jahrgang 2010 Mythen entwickelt, denn alle Fassproben signalisierten den Weinexperten, dass 2010 eine Qualität erreicht haben könnte, wie wohl nie zuvor! Warum ist dem so?
Parker, weltweit als DIE Stimme der Rhône geachtet, fasst es so zusammen: „2010 besitzt eine phantastische Säure (Säure ist DAS Signum des Jahrgangs 2010 europaweit. Was sich in Deutschland bei nicht wenigen Rieslingen als Problem erwies, ist ein großer Segen für die südlichen Anbauländer Europas, denen es bisweilen an Trinkfrische mangelt, T.S.) und damit verfügen die Weine über eine animierende Trinkigkeit, wie seit vielen Jahrgängen nicht mehr. Es ist geradezu ein Paradox: Ich kann mich überhaupt nicht an einen Jahrgang erinnern, der gleichzeitig so konzentriert und kraftvoll am Gaumen ist und reichhaltig in den Aromen und darüber hinaus über eine solch begeisternde Säurefrische verfügt. Dazu haben die 2010er ein phantastisches Alterungspotenzial, doch gleichzeitig sind die Tannine süß und mit einzigartiger Eleganz und Finesse versehen!”
Und bei meiner Fassprobe auf DEM Renommiergut von Châteauneuf-du-Pape entströmen dem Glase köstliche Wogen von bezaubernden Aromen nach würzigen, süßlichen Schwarz- und Blaubeeren, Cassis, saftigen schwarzen Kirschen, weißem Trüffel und zartem Pfeffer, der pikanten Würze von schwarzen Oliven, geräuchertem Fleisch, ein orientalischer Touch von Zimt und Nelken sowie Noten von duftendem, feuchten Waldboden. Diese betörende Orgie von Frucht erinnert durchaus an den legendären 2007er, doch am Gaumen wird eine ungemein feine, reife Grenache-Süße zelebriert, die so vollständig anders ist als im wollüstigeren 07er, so viel distinguierter, präziser, eleganter, einfach nochmals strukturierter und nobler. Aristokratie pur!
Dieser Edel-Châteauneuf-du-Pape „von einem der traditionellsten Weingüter Westeuropas, geschaffen in kompromissloser handwerklicher Ethik” (Parker), ist ein betörender Sinneszauber mit grandiosem Potential. Mit traumhaft cremigen, seidig-weichen, nobel strukturierten Tanninen, die eine drei- bis fünfjährige Flaschenreife einfordern und ein Genusspotential von 25-30 Jahren versprechen! Diese singuläre Qualität zählt zu den ganz großen Wein-„Persönlichkeiten” Frankreichs mit einer expressiven Natürlichkeit, die ihre faszinierende Aura dem großen Terroir und einer meisterhaften Weinbereitung durch Pierre Perrin verdankt. Wahrlich: Legenden sterben nie!
In Subskription, Auslieferung voraussichtlich im Frühjahr 2013!

Ein magischer Moment - der neue Jahrgang, die sanfte Geburt eines großen Weines!
In Subskription, Auslieferung voraussichtlich im Frühjahr 2013!
© Werner Richner
In Subskription, Auslieferung voraussichtlich im Frühjahr 2013!
In Subskription, Auslieferung voraussichtlich im Frühjahr 2013!
Herzliche Grüße aus Saarwellingen,
Tino Seiwert, Martin Lehnen und Ralf Zimmermann