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Der Pfarrwingert ist ein Burgunder-Kleinod. Ein hoher Kalkanteil und die Abschottung durch den im Westen angrenzenden Wald prägen die Lage. Johannes baut seinen Pfarrwingert komplett in barriques aus. Das Ergebnis ist ein mineralischer, dabei hauchzarter, samtiger Weißburgunder, der am Gaumen einen angenehm kreidigen Eindruck erzeugt und mit dem federleichten …

„Táganan“: Der Name dieses kanarischen Spitzenweins weist auf die mit uralten Reben bestocktenZone im Nordosten Teneriffas, Taganana, hin, dem Alptraum eines jeden wackeren Winzers. Denn dieser Wein wird unter Extrembedingungen erzeugt. In der Flasche und im Glas herrschen dann allerdings paradiesische Zustände! Unbedingt probieren!

Im Bouquet vereinen sich Nuancen von weißen Blüten, zartem Gras, Anklängen an grünen Spargel, begleitet von einer Spur Hefe, subtilen Champignonnoten und einer anmutigen Würze. Am Gaumen präsentiert sich eine cremige Textur, begleitet von einer subtilen Würze. Im anhaltenden Nachklang das berühmte „Pfefferl“.

Envínates „La Santa de Úrsula“ ist der jüngste Streich der genialischen Viererbande: ein unglaublich würzig-wilder Rotwein, der an einen straff strukturierten Beaujolais-Cru aus Fleurie erinnert und stilistisch mit den Rotweine aus Taganana zu vergleichen ist. Hochfein, unkonventionell und von absolut ansteckender Vitalität!

Cordón trenzado nennt sich die spektakuläre und einzigartige Erziehungsform der mehrheitlich über 120- jährigen Reben, von denen die Listán-Negro-Trauben für den mittlerweile sechsten Jahrgang des „Migan“ stammen. Solche Weine gab es in unserem „Vorher“ nicht, sie sind Teil eines Masterplans für eine neue Avantgarde Spaniens!

Julien Bréchets „Gigondas Réserve“ 2021verbindet als Ortswein-Cuvée viel Grenache mit Syrah und Mourvèdre und neben den drei Rebsorten auch drei unterschiedliche Böden mit Kalkmergel, Kies und Sand. Der Wein bildet die Quintessenz von Gigondas und ist die Visitenkarte für Bréchets Interpretation seines Heimat-Terroirs.

Der Spätburgunder stammt aus einer Parzelle innerhalb des Sonnenbergs, die auch Wormberg genannt wird. Eine Südwestlage mit Kalkboden im Untergrund, die einen enorm feinen und fruchtintensiven Burgunder hervorbringt. Das hat Tiefe, wirkt aber gleichzeitig so hedonistisch, dass man sich auch einfach nur an einem enorm wertigen Rotwein erfreuen kann. Wenig anderen …

Philippe und Vincent Guillemots „Vieilles Vignes“ 2021 aus Savigny-lès-Beaune ist ein Ereignis, und zwar ein rares. Denn statt der 15.000 üblichen Flaschen konnten sie diesmal nur 3.000 füllen – aber die haben’s in sich. Der Pinot Noir von im Schnitt 68 Jahre alten Reben ist fleischig, saftig, seidig und charmant mit viel Charakter!

„Les Grands Picotins“ ist ein großer Weinwert. Er liegt preislich unterhalb eines 1er Cru, ist aber ein absolut klassischer Savigny-lès-Beaune mit feiner Würze und Erdigkeit, lebendiger dunkler, fleischiger Frucht und schmelzendem Tannin. Ein delikater, transparenter und duftiger Wein, der sicher ein Jahrzehnt lang Freude bereitet.

Weißer Savigny-lès-Beaune ist für sich genommen schon eine Rarität, erst recht aber, wenn der Anteil an Pinot Blanc, also Weißburgunder, 70 % beträgt. Einen solchen Wein findet man in der gesamten Bourgogne extrem selten. Angesichts des „Dessus les Gollardes“ ein Rätsel! Denn der ist finessenreich und herrlich charaktervoll.

Mit der „Reserve“ von 2022 hat Holger Koch wenn man so will, eine „Parzellen-Selektion“ seines „Drei-Sterne Chardonnays“ abgefüllt. Diesmal sind es kleine, besonders konzentriert schmeckende Beeren aus dem „Jungfernertrag“ aus dem sogenannten „Ergerle“ auf Ihringer Gemarkung: „das war einfach noch besser als Mistgraben“! Oh ja, ganz groß!

Der Pinot Noir *** markiert – neben der raren „Reserve“ – die Spitze des Koch’schen Sortiments. Holger selbst spricht vom „Cool-Climate-Jahrgang“, einen Terminus, der im Zug der Phalanx an warmen Jahrgängen beinahe schon vergessen schien, 2021 schwört bei uns Erinnerungen an diese Zeit herauf und schafft, was nur großem Wein gelingt: er weckt Emotionen.