Florane, „À Fleur“ Côtes-du-Rhône Villages Visan, blanc 2022

Der selbst von renommierten Winzern aus Châteauneuf-du-Pape als Jahrhunderttalent anerkannte Adrien Fabre kümmert sich mittlerweile um etwas mehr als 38 Hektar Reben in den beiden Villages-Appellationen der Côtes-du-Rhône Visan und Saint-Maurice. Hochgelegene biodynamisch bewirtschaftete Weinberge (auf bis zu 420 Metern Höhe) sorgen durch hohe Tag-Nacht-Temperaturschwankungen für aromatisch reifes Lesegut bei vergleichsweise frischer, aber reifer Säure. So entstehen hier unter dem Label „À Fleur“ lebhafte Alltagsweine, die herrlich unkompliziert und trotzdem so vielschichtig sind. Besonders beeindruckt hat uns daraus der „Blanc“, eine Cuvée aus sechs verschiedenen Rebsorten.

In der Nase zeigt sich Adriens weißer Côtes-du-Rhône Villages zugänglich und balanciert. Feinfruchtige Aromen von Quitte, Stachelbeere, Kumquats und grünem Apfel mischen sich mit floralen Noten weißer Blüten, einer Prise feuchtem Stein und flintiger Würze. Zu keinem Zeitpunkt laut oder fordernd suggeriert diese Cuvée bereits in der Nase, was uns am Gaumen erwartet.

Komponiert aus sechs unterschiedlichen Rebsorten zeigt diese Cuvée auf beeindruckende Weise wie grandios und „trinkig“ Vielfalt sein kann. Während Bourboulenc, Piquepoul und Roussanne für Frische, Struktur und florale Finesse sorgen, ergänzt das Trio Marsanne, Grenache Blanc und Viognier den „À Fleur“ um Tiefe, Opulenz und die für Viognier typische „Öligkeit“. Bereits beim ersten Schluck zeigen sich alle Einzelkomponente so harmonisch vermählt, dass man nie auch nur auf die Idee käme auf eine zu verzichten. Verpackt in nicht enden wollenden Trinkfluss ergänzen Aprikosen, Bergamotte, reife Melone, Orangenblüten und ein Hauch Koriandersaat die aus der Nase bekannten Aromen. Das schmeckt hervorragend und bietet nahezu keinen Trinkwiderstand. Also Vorsicht: Wer sich hier nicht ab und an zur Mäßigung anhält, wird mit nur einer Flasche dieses Côtes-du-Rhône Villages nicht allzu weit kommen. Glücklicherweise ist der Preis dieses grandiosen Alltagsweins so fair kalkuliert, dass man auch ohne Reue eine zweite (oder dritte) Flasche öffnen könnte …

Ab sofort bis 2026.

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