Garnier & Fils, Chablis „Grains Dorés“, blanc 2018

Im Jahr 2005 haben sich die Garniers erstmals dafür entschieden, einen „Chablis ,Grains Dorés‘“, also einen „Chablis“ von goldenen Beeren zu erzeugen. Die Trauben für diesen besonderen Nektar stammen aus der Einzellage Côte de Charmoy. Die Fläche von 1,20 ha ist geprägt von Kreide und Kimmeridge-Kalk. Die Beeren der rund 30 Jahre alten Reben wurden lange am Stock belassen und als Spätlese gelesen. Die Gärung dauerte rund 150 Tage und wurde spontan eingeleitet. Nach der malolaktischen Gärung durfte der „Chablis“ zwei Jahre zunächst auf der Vollhefe, dann auf der Feinhefe reifen, die sporadisch immer wieder umgerührt wurde, um dem Wein einen cremigen Charakter zu verleihen. Der „Chablis“ wurde 60% der Zeit im Barrique ausgebaut und 40% im Edelstahl.

So haben die Garniers das Terroir, das an sich schon etwas reichere Weine hervorbringt, genutzt, um etwas ganz Besonderes zu vinifizieren: einen „Chablis“, der einen gewissen Spätlese-, ja Auslesecharakter besitzt, der im Jahrgang 2018 natürlich besonders schön und opulent herausgearbeitet werden konnte. Für die Garniers ist diese Jahrgangs-Cuvée wie ein „Funke der Freiheit, der in einem Glas eingefangen ist, ein Lichtstrahl, entfesselt am Gaumen, eine Idee von Kalk und Kreide, die an das Terroir erinnert, von dem der Wein stammt“. So lyrisch können Chablis-Winzer von ihren Weinen schwärmen! Tatsächlich verbindet sich die kreidige Note mit einer weiteren Note von hochreifen und konzentrierten Pfirsichen und Nektarinen, Orangen und Kumquats mit ein wenig Safran, Ingwer und Salz. Im Duft wie am Gaumen wirkt der „Grains Dorés“ sanft und sinnlich, charmant und einladend mit seiner herrlich seidigen Textur. Hier ist viel Hefe im Spiel, viel reife Frucht und eine untergründige, aber immer präsente Säure, die den „Chablis“ klar auf der Spur hält und die reife Frucht in ein langes Finale trägt, wo die Salzigkeit wieder spürbar wird und sich mit dem erwähnten Funken von Kalk und Kreide verbindet. Trotz der Kraft, die in diesem spät gelesenen „Chablis“ zweifelsohne steckt, bleibt der Wein immer fokussiert, sehr präzise, kreidig und so lebendig, wie man es von reinem „Chablis“ erwartet. Das ist sicher einer der spannendsten Weine des großartigen Portfolios der Garniers. Wir stellen uns dazu ein Bresse-Huhn mit viel Crème vor. Hm …

Jetzt schon mit viel Luft zu trinken. Das Alterungspotential liegt bei zehn bis zwölf Jahren, den Höhepunkt dürfte der „Chablis“ gegen 2026 erreichen. Am besten aus einem großen Burgunderglas genießen!

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