Jakob Schneider, Weißburgunder „Rote Erde“ trocken (12 Flaschen) 2022

Mit rund 4.200 Hektar Rebfläche rangiert die Nahe ziemlich genau im Mittelfeld der deutschen Weinanbaugebiete, zeichnet sich aber durch die größte Bodenvielfalt aus. Rund 180 verschiedene Bodenvarianten werden vermutet, was dazu führt, dass auf verhältnismäßig kleiner Fläche ganz unterschiedliche Weincharakteristika kultiviert werden. Das Weingut Jakob Schneider kann man mit Fug und Recht als eines der alteingesessenen Weingüter in dieser spannenden Region in Rheinland-Pfalz beschreiben. 1575 wurde es gegründet und ist seitdem im Familienbesitz. In den 24 Hektar Rebfläche der Schneiders finden sich allein 52 der zuvor erwähnten Gesteinsformationen und die fähigen Hände von Jakob Schneider verstehen es, daraus ein ungemein vielfältiges Geschmacksrepertoire in die Flasche zu bringen. Zwar sind nur 10 % seiner Rebfläche mit Burgundertrauben bepflanzt, was aber nicht heißt, dass diese Trauben weniger Aufmerksamkeit bekommen. Die Trauben unserer Exklusiv- Füllung des Weißburgunders „Rote Erde“ stammen von Lagen, deren Böden geprägt sind von rotem Kieselstein, Porphyr und Quarzit, der mit Lehm durchsetzt ist und das Ergebnis dieses Bodenensembles ist ein absolut entzückender Weißburgunder, bei dem man alle Haken an die Attribute setzen kann, die ein Pinot Blanc haben soll.

Im Glas glitzert er in hellem Gelb. In der Nase wird man von einer leicht dropsigen gelben Frucht begrüßt, zusammen mit feiner Würze, etwas Mandelaroma, weiße Blüten, Apfel und zitrischen Noten. Am Gaumen geht der Spaß dann aber richtig los. Herrlich frisch und mineralisch tänzelt der Wein durch den Mund, ist nie aufdringlich oder nervend, sondern brilliert durch seine ausbalancierte Klarheit. Die erfrischende Fruchtigkeit erinnert an Birne, Mandarine und sizilianische Zitrone. Die sortentypische Würze ist da, hält sich aber vornehm im Hintergrund und diese Zurückhaltung macht sie nur umso erwähnenswerter. Eine kleine geschmackliche Nuance, über die man sich bei jedem Schluck neu freuen kann. Trotz der angenehm kargen und leicht steinigen Mineralität des Weins trumpft er mit einem subtilen und eleganten Schmelz, der den Nachhall des Geschmacks angenehm seidig noch lange verharren lässt. Sehr süffig und belebend ist das, unkompliziert in seiner besten Art, aber mit Charakter und Tiefgang – das ist schon wirklich sehr viel Wein für deutlich unter zehn Euro. Ein Wein, wie gemacht für laue Sommerabende, geselliges Beisammensein oder ein Picknick im Park. Auch als Speisenbegleiter hat er großes Talent und passt hervorragend zu Picknickklassikern wie Hühnersalat (mit Mandarinen), Spargelröllchen oder Kopfsalat in Vinaigrette. Also: Ein Wein für alle Fälle und ein treuer Begleiter durch einen heißen Sommer!

Kein Wein zum lange Weglagern. Am meisten Spaß macht er mit seiner jugendlichen Frische, daher am besten sofort bis 2026+.

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