Emrich-Schönleber, Rivaner trocken 2022

Rieslingruhm und großer Name weltweit sind für Schönlebers nicht genug. Sie wollen – und können! – uns allen auch den Alltag zu etwas besonderem machen. Wer so gesegnet ist, endlich Feierabend machen zu dürfen und keinen großen Wein öffnen möchte, sei es aus Erschöpfung, sei es edle Faulheit; dieser glückliche Mensch hat mit Schönlebers Rivaner seinen Schoppen gefunden. Von optimal ausgerichteten, warmen Hängen, in den vielen Sonnenstunden zu kleinen aber kraftvollen Beeren herangereift, liebevoll von Hand gelesen und schonend vinifiziert (Edelstahl, Reifung auf der Feinhefe) wird unser Rivaner zu eben jenem dringend nötigen Abendsegen.

Jede Überforderung vermeidend, fächelt uns der zart-gelbgrüne Trunk völlig selbständig zu, was er so alles in sich trägt. Holunder-, Wiesen- und Apfelblüten ziehen an unseren Nüstern vorbei und erinnern uns, was wir, schwer arbeitend, tagsüber nicht genügend wertschätzen konnten. Aromen von grünem Apfel, Melone, Zitronen, Muskateller, Stachelbeere und frischer Butter folgen nach und, was bei Schönlebers Weinen nie fehlen darf: Mineralität (hier nasse Kiesel und sanfter Flint). Selbst bei entsprechender Glaswärme – und wir möchten vorwarnen: das völlig selbstverständliche Trinktempo wird selten zu einer solchen führen – selbst dann also wird dieses Bouquet niemals füllig oder anstrengend.

Sanfte Süße lässt am Gaumen auch wieder nur an Entspannung denken und breitet sich sachte aus, immer unterlegt mit saftiger Säure. Wer sich bei all’ der Entspannung dann doch eine kleine Mühe machen möchte, kann sich auf einen freien Hocker in der nun geöffneten „kleinen Mineralitätsschule“ setzen und beobachten, wie die kraftvolle Frucht sich immer doch brav von jenen regennassen Kieseln einrahmen lässt; wie ein auf Trinkfreude ausgelegter, aber dennoch großer Müller-Thurgau beschaffen sein muss, um Neugierde aufrecht zu erhalten und um den nächsten Schluck eine Selbstverständlichkeit sein zu lassen.

Ab sofort bis mindestens 2027+

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