Sousa, „Caldas“ DOC Douro, tinto 2021

Die meisten Weintrinkerinnen und Weintrinker haben vor allem einen Wunsch: Sie suchen einen guten, anspruchsvollen, aber unkomplizierten, nicht teuren Alltagswein, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allen Gästen schmeckt: dem kritischen Wein-Gourmet, der hedonistischen Freundin der Gattin, die schon mal Eiswürfel in Weißweine fallen lässt und immer Angst vor Kopfschmerzen hat, dem wissenden Schwiegervater und dem durstigen Jungvolk. Und man selber sollte diesen Wein ebenfalls noch mögen. Alle Betroffenen bitte mal herhören: Ihre Suche ist hiermit beendet! Einfach ein paar Kisten des 2021er-Douro-Rotweins „Caldas“ von Alves de Sousa in den Keller legen und das Thema ist zumindest beim Rotwein durch. Gemeinhin sagt man Rotweinen von der iberischen Halbinsel ja nach, dass sie extrem viel Genuss fürs Geld bieten. Der „Caldas“ des fantastischen Vater-Sohn-Gespanns Domingo und Tiago Alves de Sousa belegen diese These extrem eindrucksvoll – und gewinnen noch ein extra Eleganz-Sternchen, denn mit 13,5 Vol.-% liegt der Wein unter den sonst in dieser Region üblichen Alkoholwerten. Das tut der Trinkigkeit sehr gut! Die Quinta da Caldas des Familienunternehmens liegt direkt am Douro, der Boden ist wie üblich in der Gegend vom Schiefer geprägt, hat aber einen relativ hohen Anteil an Lehm, was dem Volumen und dem Schmelz der Weine zugutekommt. Der „Caldas“ wird aus den traditionellen Rebsorten Touriga Nacional, Tinta Barroca und Tinta Roriz gekeltert, die Anlagen sind im Schnitt über 20 Jahre alt. Die Vergärung der entrappten Trauben findet unter Temperaturkontrolle statt, der zwölfmonatige Ausbau erfolgt in Betonfässern. Der Wein duftet sehr intensiv nach würziger Süßkirsche, Schlehe, Brombeere, auch Rosmarin, Thymian und Salbei sind dabei. Das ist dicht gewoben, aber doch wunderbar transparent, fast schwebend für einen portugiesischen Rotwein. Am Gaumen dann eine lebendige Säure, fließende, extrem elegante Gerbstoffe und erneut eine herrlich animierende Frucht mit sehr viel Kirsche und Brombeere. Der Wein ist perfekt balanciert, lang, er endet frisch und animierend, leicht gekühlt wird die Frucht noch eine Spur pikanter. Das ist ein großer, sehr lässiger Trinkspaß zu einem extrem günstigen Preis. Aber Vorsicht: Die Gläser leeren sich extrem schnell!

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