Cusumano, „Disueri“ Nero d’Avola DOC Sicilia, rosso 2021

91 Punkte – James Suckling
90 Punkte – Falstaff

Der Weinbau auf der Insel Sizilien, so wie er sich heute zeigt und glänzt, wäre ohne das Weingut Cusumano nicht denkbar. Franceso Cusumano war einer der Vordenker und Schrittmacher des neuen Siziliens, das sich von der Produktion belangloser Massenweine abgewandt und dafür den Herkunftsgedanken in den Mittelpunkt gestellt hat: In jedem Wein sollen sich der spezifische Charakter von Rebsorte, Standort, Bodentyp und Mikroklima zeigen und die Verhältnisse auf der Insel abbilden. Diego und Alberto Cusumano, die beiden Söhne von Franceso Cusumano, führen inzwischen das Weingut und beleben es mit viel Energie und frischen Ideen. Der reinsortige Nero d’Avola „Disueri“ ist benannt nach dem Lago di Disueri, einem See in der Provinz Caltanissetta, in der Mitte der Insel gelegen. Die autochthone Rebsorte bedeutet der Winzer-Familie enorm viel, gehört sie doch zu Sizilien wie der Ätna und die Meerenge von Messina. Die Reben gehören zu Cusumanos Tenuta San Giacomo in Butera, wo sie auf 400 Höhenmetern auf auffällig weißen, kalkhaltigen Böden mit Tonsteinen wachsen. „Wie Schnee und sizilianischer Nougat“, beschreibt das Spitzenweingut diesen besonderen Ort poetisch. Das Meer ist lediglich zehn Kilometer entfernt und schickt gerne seine frischen Brisen zu den Rebstöcken herüber, die in der wechselnden Spannung von Frische und Hitze geschmacksvolle Trauben ausbilden können. In der Farbe ein kräftiges Rubinrot, intensiver Duft nach roten und dunklen Beeren, Pflaumen, Kirschen, getrocknete Kräuter, Holzwürze, intensives Bukett des Südens, Eukalyptus, Gewürznelke auch etwas dunkler Tabak, Lakritze. Auch am Gaumen ziemlich intensiv und würzig, kräftig gebaut, saftig, präsente kristalline Säure, neben Kirschen und Pflaumen auch etwas Sauerkirsche, weiches, geschmeidiges Tannin. Rund und füllig, die Kraft ist gut eingebunden, nicht zu wuchtig und schwerfällig, „Disueri“ baut sich souverän am Gaumen auf uns hält sich da mit einer Ruhe und Souveränität, die man bei größeren und teureren Weinen vermuten würde. Die fruchtige, sinnliche Saftigkeit von reifen Pflaumen, Kirschen und Brombeeren ist betörend beachtliche Länge. Das ist ein kleiner Schmeichler, davon sollte man immer ein paar Fläschchen zuhause haben, sollte spontan Besuch vorbeikommen. Ein kleines Preiswunder aus Sizilien: Der Falstaff vergibt 90, James Suckling sogar 91 Punkte!

Ab sofort bis 2025.

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