Cusumano, „Benuara” DOC Sicilia, rosso 2019

„Tenuta Presti e Pegni“ heißt das Weingut von Cusumano auf etwa 300 Metern Höhe in den sonnendurchfluteten Hügeln von Monreale, zwischen Palermo und Trapani im Westen Siziliens. Für ihr Konzept, in herausragenden Lagen in ganz unterschiedlichen Zonen der Insel das optimale Terroir und Mikroklima für die jeweiligen Rebsorten zu finden, für das Visionär Francesco Cusumano das Fundament legte, haben die Cusumano-Brüder Alberto und Diego, hier die lehmigen, tonhaltigen Böden als ideal für die roten Sorten Nero d’Avola, Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah klassifiziert. Hier macht in echt sizilianischen Sommern die Sonne dem Ätna in Sachen Hitze zum Teil wochenlang Konkurrenz, was den Trauben nicht allzu viel auszumachen scheint, zumal die Nähe zum Meer (eine kühlende Brise weht hier auch im Mitte August) wie auch die wasserspeichernden Böden ein gesundes Ausreifen Jahr für Jahr garantieren. So entsteht ein kraftvoller, fast üppiger, dabei bemerkenswert fokussierten Wein aus früh per Handlese geernteten 70 % Nero d’Avola (Garant für die sizilianische Ursprünglichkeit) und 30 % Syrah (der internationale Sparringspartner), bei dem eine Hälfte im Edelstahl und die andere im großen Holzfass ausgebaut wird. Interessanterweise verdankt der „Benuara“ seinem Namen einer kleinen roten Blume, die im Frühling rund um die am Südzipfel der Insel gelegene Stadt Pachino (berühmt für ihre ebenfalls leuchtend rote Tomaten) wächst ...

Im Glas nun funkelt dieser tief dunkelrote, im Kern fast schwarze Wein mit kaum helleren Reflexen und löst alsbald im Bouquet sämtliche optischen Eindrücke ein: Der anregend dichte, gerade im richtigen Maße konzentrierte „Benuara“ duftet nach reifen Brombeeren, Heidelbeeren und Maulbeeren, dazu eine dunkel-würzige Komponente, die zunächst an eine Mischung aus Roter Bete, Fleisch, Graphit und völlig ungesüßten Powidl erinnert, dann aber an Komplexität und auch genuin verführerischen Qualitäten gewinnt (statt oder neben der Bete nun dunkle Schokolade, das „Steinig-Graphiterne“ weicht frischen Walnüssen nebst Schale, Süßholz und einer leicht ätherischen, minzigen Frische. Am Gaumen dann viel Frucht, viel Extraktsüße, die allerdings prächtig domestiziert wirkt (hier ist nichts „nur “ gefällig, nichts überreif, „Hüftgold“ à la Primitivo sucht man hier vergebens), die Tannine, um James Suckling zu zitieren sind „superfein“, dabei angenehm griffig und „sehr hübsch integriert“, was den Wein bis hinein in den „langen, schönen Nachhall“ perfekt strukturiert. Cusumanos „Benuara“ ist eine sehr geschmeidige, bei aller Dichte lebendig-frische Cuvée mit einem optimalen „Wein-BMI“, der ihn – bei all seiner verführerischen Kraft – ausgesprochen elegant erscheinen lässt!

Ab sofort bis 2026.

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