Madiran

Madiran

In wenigen anderen Weinanbauregionen der Welt hat sich in den letzten Jahren qualitativ so viel getan wie im Madiran, einer sanften, bezaubernden Hügellandschaft im Herzen der Gascogne. Die Rotweine dieser kleinen Appellation sind mittlerweile unter Kennern zu einer Art Geheimtipp und damit zu sehr gesuchten Tropfen avanciert. Und dies, obwohl sie, wie andere große Rotweine der Welt, einige Zeit und Geduld bis zum Erreichen der Trinkreife erfordern, da sie überwiegend aus der spät reifenden Tannattraube gekeltert werden, die, kleinbeerig, aber mit dicker, relativ harter Beerenhaut einen extrem tieffarbigen und gerbstoffkonzentrierten, eher „maskulinen” Wein liefert, der eine angemessene Zeit der Lagerung benötigt.

In neuen Barriques ausgebaut, verlieren die wilden und ungestümen Jungweine in der Reifezeit ihre Ecken und Kanten und werden etwa nach 3 bis 6 Jahren auf der Flasche komplexer, weicher und eleganter. Die frische, kühle

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Auch die heute viel subtiler als früher eingesetzte Délestage – das völlige Abpumpen und anschließende Überfluten der Traubenschalen mit dem Most – führt dazu, dass nur noch die feinsten Tannine aus der Schale der Trauben gelöst werden, aber nicht mehr die groben. Dies hat viel zum qualitativen Sprung der Madiranweine in den letzten Jahren, zu wesentlich feineren, finessenreicheren Gewächsen beigetragen. Und wenn Sie Madiranweine in ihrer Jugend, insbesondere in der attraktiven Primärfruchtphase trinken wollen, dann empfehle ich, diese unbedingt mehrere Stunden zu dekantieren oder den Wein in der Flasche zu belassen und über mehrere Tage zu genießen: Der Wein wird es Ihnen mit komplexen Aromen danken. Neuen Ruhm und eine entsprechende deutliche Erhöhung der Nachfrage haben die Musketierweine aus der Gascogne durch die wissenschaftlichen Belege über die herzschonenden Wirkung ihrer Inhaltsstoffe erhalten, auf die wir in der Einleitung zum wilden französischen Südwesten detailliert eingegangen sind.


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