NEU! Weinsensation in Unterfranken: Fürsts erster High-End-Villages aus Großheubach! 93 Punkte – JAMES SUCKLING
Großheubach: das klingt beschaulich-provinziell und fast ein wenig verschlafen – und doch ist der Name dieses Markts im unterfränkischen Landkreis Miltenberg für die Weinwelt mit einer mittleren Sensation verbunden. Denn mit diesem „Großheubacher“ – der Jahrgang 2022 ist der erste seiner Art – erweitert ein spannender neuer Spätburgunder das Portfolio von Sebastian Fürst. Der „High End“-Ortswein stammt aus dem Filetstück der Großen Lage Bischofsberg, teils von jungen Reben am Hangfuß, die Fürst vor gut einem Jahrzehnt gepflanzt hat, teils von über 55 Jahre alten Rebstöcken von seinem Schwiegervater, die weiter oben auf steilen Buntsandstein-Terrassen wurzeln. Insbesondere im Vergleich zu den Bürgstadter und Klingenberger Weinbergen des Hauses sorgt die warme, exponierte Lage für eine frühere Reife und eine wärmere Aromatik. Das Ergebnis ist ein großzügiger Spätburgunder mit mittlerem bis vollem Körper, einem soliden Tanningerüst und einem langen, strukturierten Abgang. Natürlich setzt Sebastian Fürst (wie bei all seinen Pinots) auch bei diesem gehobenen „Villages“ auf das Verfahren der Vormazeration. Dafür werden die Trauben zunächst entrappt und so schonend wie möglich in den Gärtank geschichtet. Um eine vorzeitige Gärung zu verhindern, werden sie dort mithilfe von Kühlplatten „abgeschreckt“. Sobald die Kühlung entfernt wird, beginnt langsam und kontrolliert die Gärung. Während der ersten acht bis zehn Tage wird die Maische nicht gestampft. In dieser Zeit wird allenfalls vorsichtig mit einem Stößel untergerührt. Diese Methode führt zu einer Kombination aus intrazellulärer Gärung (innerhalb der intakten Beeren und ohne Einwirkung von Hefen) und einer stärker oxidativen Vinifikation. Es folgt der Ausbau in französischen Barriques.
Im Glas öffnet sich Fürsts erster Großheubacher mit einem jugendlich-frischen Bouquet, das ein perfektes Gleichgewicht zwischen eleganten und rustikalen Noten aufweist. Im Vordergrund steht eine verführerische Kirschfrucht, die von einer feinen Nussigkeit und einem Hauch Tabak begleitet wird. Hier entfalten sich auch Nuancen von saftigen Heidelbeeren, Brombeeren, Holunder und schwarzem Pfeffer, die dem Wein faszinierende Tiefe geben. Hinzu kommen würzige und tiefe Aromen, die an Rauch und gegrilltes Fleisch erinnern. Am Gaumen präsentiert sich der Wein mit klarer, saftiger und frischer Frucht, die von einer prägnanten Säure belebt wird. Diese Frische wird harmonisch ergänzt durch dezente, würzige Holznoten. Die Struktur ist fest und griffig, mit dominierenden Aromen von dunklen Beeren. Eine feine Salznote gibt dem Geschmackserlebnis eine zusätzliche Dimension. Die kräftige Kräuterwürze trägt zur Lebendigkeit und Dynamik bei. Alles in allem zeigt dieser Wein eine bemerkenswerte Balance zwischen Kraft und Eleganz, geprägt von einer lebendigen Säure, klaren Fruchtnoten und einer tiefgründigen Würze. Ein facettenreicher Genuss, der Großheubach auf die Landkarte aller Weinfreunde setzen wird.
Ab 2025 und bis 2040.
Der Großheubacher Spätburgunder 2022 von Fürst ist ein facettenreicher Genuss, geprägt von lebendiger Säure, klaren Fruchtnoten und tiefgründiger Würze.