Mehr als nur ein Basis-Pinot: „Tradition“ als Aushängeschild der Weinkunst. 92 Punkte – JAMES SUCKLING
Längst hat es sich herumgesprochen, dass gerade die vermeintlich „einfachen“ Gutsweine den besten Winzern als Aushängeschild ihres Könnens dienen und deshalb oft weit mehr wert sind als sie kosten. Das gilt ganz besonders für den Spätburgunder „Tradition“ aus dem Hause Fürst: ein Meisterwerk, das die Essenz des berühmten Bürgstadter Weinguts einfängt und zugleich neue Maßstäbe setzt. Natürlich ist dieser „Basis-Pinot“ nicht nur ein typischer Vertreter der Region Churfranken. Er spiegelt auch eine außergewöhnliche Leidenschaft und Hingabe für den Weinbau wider. Er soll durch seine herausragende Qualität auch neugierig machen auf die höherpreisigen Segmente der Lagen- und Reserveweine des Hauses. Etwas irreführend erscheint in diesem Zusammenhang allerdings der Begriff „Tradition“. Denn war es nicht Sebastian Fürst, der die ohnehin schon hohe Qualität der Weine seines Vaters Paul auf wundersame Weise noch steigern konnte? So verkörpert dieser grandiose Gutswein vielmehr die perfekte Balance zwischen Tradition und Innovation. Er zeichnet sich durch eine beeindruckende stilistische Klarheit aus, die von den mineralischen Böden der Lagen rund um Bürgstadt und Klingenberg unterstützt wird. Sebastian, dessen Herz für das Burgund schlägt, hat durch seine vielfältigen Erfahrungen auf renommierten Weingütern in Frankreich eine tiefe Leidenschaft und Expertise für den Pinot Noir entwickelt. Seine Lehrjahre führten ihn unter anderem auf die Domaine d’Arlot, wo er die Arbeit an den berühmten Premiers Crus und Grand Crus hautnah miterleben konnte. Diese intensive und prägende Zeit hat seinen Stil und seine Herangehensweise an den Weinbau entscheidend geprägt. Trotz internationaler Einflüsse ist Sebastian Fürst tief in seiner fränkischen Heimat verwurzelt. Der Bürgstadter Buntsandstein gibt seinen Spätburgundern eine besondere Eleganz, die schon sein Vater Paul zur Perfektion brachte. Sebastian ist es gelungen, diese Tradition fortzusetzen und den Weinen noch mehr Frische und Finesse zu verleihen.
Dieser Einstiegs-Pinot reift 13 Monate in kleinen gebrauchten Holzfässern. Die Trauben stammen sowohl von jungen Parzellen der Großen Lagen und der Ersten Lage als auch von sehr alten Reben am Hangfuß. Er zeichnet sich durch eine harmonische Verbindung von roten Beeren, feiner Würze und Frucht aus, was ihn elegant und ausgewogen macht. In der Nase ist er äußerst verführerisch mit einem reifen, herrlich fruchtigen Bouquet, begleitet von einem Hauch von Bürgstadter Sandstein. Die Tannine sind reif und feinherb. Am Gaumen seidig und rund mit Noten von reifem Kirschkompott. Konzentriert, intensiv und fleischig verkörpert dieser Wein genau das, was wir von einem guten Spätburgunder erwarten: Fruchtigkeit, Charme und viel Genuss. Und das ist weit mehr wert als auf dem Preisschild steht.
Ab sofort und bis 2027.
Fürsts Spätburgunder „Tradition“ von 2022 ist wie schon im letzten Jahr (und die Jahre davor) ein Geschenk! Und ganz eindeutig unser Coup de Cœur!